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22. Dezember 2020

Trends in der Kommunikation 2021

Autor: Anna Keil von Sugarandspice Communications
Jedes Jahr veröffentlichen spezialisierte Anbieter, Agenturen und Institute ihre Top-Trends für Kommunikation, Marketing und PR im kommenden Jahr. Als Initiative für digitale Kommunikation gibt auch die #machtdigital eine Einschätzung ab.

Digitalisierung braucht analoge Qualität

Bild: Pixabay

Lange Listen mit den neuesten Trends rund um KI, Automatisierung, ausgefeilten Analytics oder umfangreichen Kampagnen-Mechaniken bestimmen die letzten Jahre das Ranking. Das kann besonders für kleine Unternehmen Frust-Potenzial bedeuten, denn es scheint, als ob ohne zahlreiche Spezialisten sowie entsprechendem Budget die Kommunikation nicht modern gestaltet werden kann und die Trends den großen Unternehmen vorbehalten bleiben.

 

Trend-Wende in der Kommunikation

Dieses Jahr ist auch hier alles anders – aber in diesem Fall zum Guten: Die Listen werden wieder kleiner und bescheidener. Nicht die neuesten Digitalisierungs-Gadgets, sondern ganz fundamentale Themen stehen im Fokus der Predictions 2021.

Wertegetriebene Kommunikation, der Dialog mit dem Kunden, Transparenz, Qualität statt Quantität in der Wahl der Kommunikationskanäle sind das A&O in 2021 oder schlicht, die eigenen Zielgruppen besser kennenlernen. Machbar? In jedem Fall!
Nachfolgend finden Sie vier Schwerpunkte, was Kommunikation im kommenden Jahr können sollte und was nicht sein muss – Ideen zur praktischen Umsetzung inklusive.  

 

Trend 1: Die Neue Verbindlichkeit

Als die Corona-Pandemie Anfang des Jahres zuschlug, waren die bestehenden Kommunikationsplanungen von einem auf den anderen Tag passé. Große Marken zogen ihre Kampagnen zurück und betraten gemeinsam mit Unternehmen jeder Größe neues Gebiet. Allen gemein die Frage: Wie spreche ich über meine Marke glaubwürdig im Angesicht einer Katastrophe?

Die Antwort gaben die Konsumenten selbst. Laut Analyse von Edelman konnten jene Marken erfolgreich während der ersten Welle der Pandemie kommunizieren, die in der Corona-Krise Flagge zeigten, etwa indem sie ihre Produkte und die Kommunikation in den Zusammenhang mit dem Schutz oder Bewältigung der aus der Pandemie resultierenden Folgen stellten.

Was lässt sich daraus also für 2021 ableiten? Die Kommunikation beispielsweise von Coca Cola im Rahmen ihrer „Offen wie nie zuvor“-Kampagne über die sozialen Werte in einer Gesellschaft, die plötzlich nur noch remote und auf Distanz funktioniert, wurde von den Konsumenten als glaubwürdig empfunden, die Marke wird zum positiven Teil eines Post-Corona-Diskurses.

 

Stellen Sie Werte ins Zentrum Ihrer Content-Marketing-Strategie

Sprechen Sie darüber, für welche Werte Ihr Unternehmen, Dienstleistung oder Produkt steht: Das können Themen wie Nachhaltigkeit, Inklusion, Nachwuchsförderung, Regionalität oder ganz eigene Themen sein.
Sie sind etwa ein regionales Familienunternehmen, dass Zulieferer bevorzugt aus der Region beschäftigt? Erzählen Sie Ihre Beweggründe und Unternehmensgeschichte, lassen Sie Ihre Mitarbeiter sprechen oder auch Ihre Kunden – nicht über das Produkt oder das Unternehmen selbst, sondern was es leistet für all die Menschen, die dabei involviert sind.

Damit verbunden ist auch der Trend hin zum Dialog-basierten Marketing – etwa werden WhatsApp, Facebook Messenger und Co. immer beliebter – oder die Trendwende noch mitten während der Corona Pandemie hin zum authentischen Micro-Influencer-Marketing, anstelle von Kooperationen mit den reichweitenstarken Verkaufsprofis.

 

Trend 2: Digitale Kompetenz, aber mit analoger Qualität

War die digitale Transformation Anfang 2020 noch eher Buzzword, zeigte sich im Laufe des letzten Jahres ein rapider Wandel. Unternehmen nahmen die Herausforderungen der Situation in Ermangelung analoger Kanäle an und haben damit begonnen, individuelle und kreative Wege für den digitalen Austausch zu suchen.

Sie laden jetzt zu Live-Streaming-Sessions und virtuellen Messeständen ein oder nehmen die Kunden mit ins Ladengeschäft via Facebook Live oder Instagram. Bei all den Möglichkeiten via Webseite, Chat, Messenger, Social Media, E-Mail und Telefon den Kontakt mit Kunden und Interessenten virtuell zu führen, ist es gerade für kleinere Unternehmen schwer, Schritt zu halten.

Zu wenig Ressourcen auf zu vielen Kommunikationskanälen zu verteilen, birgt Frustpotenzial – rund 73 Prozent der Konsumenten sind genervt von verwaisten Service Hotlines, langen Bearbeitungszeiten oder schlecht funktionierenden Chatbots – das kann nicht nur den Kaufabbruch, sondern das langfristige Ende der Kundenbeziehung bedeuten. Weitere interessante Insights erhalten Sie in einer Studie des CMO Councils unter folgendem Link: machtdigital.de/kommunikation-im-new-normal.

Fokussieren Sie sich bei der Kanal-Auswahl

Der beherzte Sprung in die digitale Kommunikation gelingt am besten, wenn die Kanäle sorgsam ausgewählt werden und auf Unternehmen sowie Zielgruppe abgestimmt sind. Sie sind etwa in der B2B-Kommunikation? Dann ist vielleicht ein Instagram-Account nicht nötig, konzentrieren Sie Ihre begrenzten Ressourcen lieber auf einen gut gepflegten LinkedIn Account.

Sie sind ein kleiner Händler mit kleinem, liebevoll ausgewähltem Sortiment? Dann brauchen Sie möglicherweise keinen großen, professionellen Webshop oder eine Präsenz auf jeder Verkaufsplattform. Nutzen Sie etwa bildstarke Kanäle wie Instagram, TikTok und Snapchat, vermitteln sie dort einen persönlichen Einblick in Sortiment und Ladengeschäft aber stehen sie auch für Fragen regelmäßig zur Verfügung.

Gleiches gilt für Kampagnen – muss es immer die eine große Marketingkampagne sein, oder würden kleinere Kampagnen über das Jahr verteilt und auf einzelne Zielgruppensegmente abgestimmt, nicht nur weniger Stress, sondern auch mehr Erfolg im Zuge des Trends zur Individualisierung bringen?

 

Kennen Sie Ihre Zielgruppe und wählen Sie relevante Inhalte

Denn die beste Kampagne muss zwangsläufig scheitern, wenn sie nicht zur eigenen Zielgruppe passt.
Unternehmen müssen wissen, wer ihre Kunden sind und was sie interessiert aber auch was nicht. Das lässt sich herausfinden, wenn Sie zum Beispiele analysieren, wie lange Nutzer auf welchen Inhalten verweilen. Weitere Erkenntnisse erlangen Sie, wenn Sie nachschauen, welche Postings erfolgreich sind und welche nicht. Unternehmen müssen aber auch wissen, was die Zielgruppe bewegt, die noch nicht ihre Follower oder Fans sind. Tracking-Cookies und Co. sind deshalb – fast – unerlässlich.
Dabei wird Transparenz zunehmend wichtiger: Kommunizieren Sie, was Sie tracken und besprechen Sie sich mit einem Experten, der im Zweifel auch aus weniger Daten mehr Insights herausholen kann.

 

Trend 3: Kommunikation nicht nur nach außen

Die Arbeitswelt entwickelt sich beständig weiter und Talente, die die Digitalisierung der Kommunikationsstruktur erfolgreich mitgestalten können, sind weiterhin rar gesät. Achten Sie also auf eine gute Unternehmenskultur, um nicht nur Mitarbeiter zu binden sondern auch neue anzuziehen. Vorgesetzten sollten verstehen, wie es ihren Mitarbeitern im Home-Office geht und was sie benötigen, um produktiv sowie zufrieden zu sein. Aber auch eine gute interne Kommunikation trotz anhaltenden Home-Office-Lösungen hat hohen Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit und sollte daher ebenfalls Fokus für das kommende Jahr sein.

Ihr Unternehmen macht derzeit, so wie viele andere, einen Transformationsprozess durch. Es braucht Mitarbeiter, die hier diese Veränderung mittragen können und involviert sind. Nur wenn die Mitarbeiter zu den neuen Zielen abgeholt werden, ihre Rolle in der Neu-Entwicklung von digitalen Angeboten verstehen und auch das entsprechende Know-how besitzen, kann die Neuorientierung zum Erfolg werden.

Nutzen Sie digitale Kanäle auch für die Mitarbeiterkommunikation

Gestalten sie interne digitale Kommunikationskanäle, damit Sie wissen, wie es Ihren Mitarbeitern im Home-Office geht. Versichern sie sich in persönlichen Gesprächen via Chat, Mail oder Telefon, dass ihre Mitarbeiter zufrieden sind und alles an Know-how und Ausrüstung haben, um erfolgreich zu arbeiten. Etablieren Sie etwa Feedback-Formate, um zu verstehen, wie sich die Stimmung in der Belegschaft entwickelt und wo es Nachbesserung oder Förderung bedarf.

Bieten Sie proaktiv entsprechende Angebote, etwas Online-Schulungen, Beratungsangebote zu mentaler Gesundheit oder digitale Sportveranstaltungen für den Ausgleich im neuen Remote-Business Life. Auch die soziale Interaktion, die ohne Tee-Küche und Betriebsfeiern derzeit häufig zu kurz kommt, sollte ihren Platz im Digitalkonzept finden. Kümmern Sie sich etwa um interaktive Firmenfeiern oder schaffen Sie einen digitalen Pausenraum.

Zu guter Letzt ist jetzt auch die Zeit, interne Kommunikationsstrukturen zu schaffen, die Mitarbeiter auf der Reise zur digitalen Transformation abholen und ihnen eine Rolle geben. Ihr Geschäftsführer twittert seit neuestem oder Sie haben einen unternehmenseigenen LinkedIn-Kanal? Ohne Mitarbeiter, die dazu informiert sind und verstehen, dass es für den Erfolg ihre Interaktion braucht, wird sich der Aufbau dieser neuen Kanäle als schwierig gestalten. Marketing-Verantwortliche sollten deshalb gerade bei der Planung neuer Maßnahmen auch immer überlegen, welche Rolle die Mitarbeiter spielen werden, wie sie darüber informiert werden können und was sie benötigen werden.

Fazit

Zusammengefasst zeigt sich in der Kommunikation für das kommende Jahr: wir werden digitaler aber gleichzeitig persönlicher. Es sind also spannende Zeiten für uns Marketer – mit Zuversicht sollten wir die Chancen für eine verbindlichere Art der Kommunikation ergreifen, die sich jetzt bieten.

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